Leistung PV-Anlagen

Photovoltaikanlagen auf dem Prüfstand

Aktuellen Veröffentlichungen zufolge weisen rund 70 Prozent aller in Deutschland installierten Photovoltaik (PV)-Anlagen Mängel auf. Ein Großteil davon schränkt die Leistungsfähigkeit der Anlagen deutlich ein. Dieser Sachverhalt ist den meisten Anlagen-Eigentümern nicht bekannt. Das Bayernwerk sorgt für Abhilfe.

Mit über 250.000 Anlagen ist die Photovoltaik der Hauptakteur unter den Erneuerbaren Energien im Netzgebiet des Bayernwerks. Durch eine detaillierte anonymisierte Analyse der Einspeisedaten wurde auch beim Bayernwerk festgestellt, dass zahlreiche Anlagen im Netzgebiet nicht die ihrer Leistung entsprechende Strommenge in das öffentliche Netz einspeisen. Die Gründe hierfür können vielseitig sein. Sie reichen von einer Verschattung durch einen Baum, über die Verschmutzung der Module bis hin zu einem technischen Defekt an der Anlage. Fakt ist, dass viele Anlagen weniger einspeisen als sie könnten und somit auch deren Betreiber weniger EEG-Vergütung erhalten als möglich wäre.

Wie wurden die betroffenen Anlagen ermittelt?
Die beim Bayernwerk systemseitig erfasste erzeugte Strommenge der Anlagen wurden – bereinigt um Effekte wie Selbstverbrauch, unterjähriger Zubau etc. – ins Verhältnis zur installierten Leistung gesetzt. Die daraus resultierenden Vollbenutzungsstunden (kWh/kW) wurden anschließend mit standortbezogenen Referenzwerten verglichen. Im Ergebnis konnten hieraus Rückschlüsse auf die individuelle Leistungsfähigkeit der Kunden-PV-Anlage getroffen werden: Je größer die Abweichung von den standortscharfen Durchschnittswerten, desto eindeutiger ist, dass die PV-Anlage nicht mit der vollen Leistungsfähigkeit ins Netz einspeist.

Wie erfahre ich, ob meine Anlage betroffen ist?
Das Bayernwerk versteht sich als Partner der Anlagenbetreiber. Wir informieren die Betreiber, deren Anlagen in der Analyse unterdurchschnittliche Erträge zeigen, über diesen Missstand. Gemeinsam mit Ihnen als Anlagenbetreiber wollen wir sicherstellen, dass kein Strom aus Erneuerbaren Energien und keine Einnahmen aus der EEG-Vergütung verlorengehen. Ab Juli dieses Jahres kontaktiert das Bayernwerk betroffene Anlagenbetreiber telefonisch und informiert sie über die ermittelten Abweichungen bei ihren Anlagen. Mögliche Ursachen für die niedrigere Einspeisung können dann gegebenenfalls direkt im Gespräch geklärt und weitere Schritte aufgezeigt werden.