Februar 2021 / Lesedauer: circa 3 Minuten

Unter Strom: Stadtwerke machen ihr Netz fit für die Zukunft & Powerbank zu gewinnen

Umspannwerke sind unentbehrlich für die Stromversorgung. Entsprechend wichtig ist deren reibungsloses Funktionieren. Das Umspannwerk Zwinger haben die Stadtwerke Bielefeld nun komplett modernisiert. Das dient der Versorgungssicherheit und macht das Bielefelder Stromnetz fit für Herausforderungen der Zukunft.

Zwei Jahre lang hat Hendrik Lohmann als Projektleiter die Sanierung des Umspannwerks Zwinger vorbereitet. Dies aus gutem Grund: Das Umspannwerk Zwinger versorgt 20.000 Haushalte und rund 150 Betriebe mit Strom. Es spielt seit 1974 eine zentrale Rolle zur Versorgung der Innenstadt, doch zahlreiche Anlagenteile hatten ihre technische Lebensdauer erreicht. Ein Ersatz musste gefunden und errichtet werden, zudem wurde es schon schwieriger, Ersatzteile und Service für die Anlage zu bekommen.

Zentrale Rolle in der Innenstadt: das UW Zwinger
Klar war: Das Umspannwerk musste während des zehnmonatigen Umbaus in Betrieb bleiben. Die Experten modernisieren die Anlage bei laufendem Betrieb – ein Job unter Hochspannung. Lohmann: „Wichtige Transformatoren und Leitungen sind in einem Umspannwerk doppelt ausgelegt. Dies sichert beim Ausfall eines Anlagenteils die Stromversorgung. Bedeutete bei dieser Sanierung: umfassende Vorbereitung samt exaktem Planen und Berechnen, wann wir einzelne Anlagenteile austauschen konnten.“

Die Stadtwerke Bielefeld erneuern im Auftrag der SWB Netz GmbH auch die Schutz- und Leittechnik. Diese ermöglicht die Überwachung und Steuerung des UW in Echtzeit. Denn in Zeiten von Wind- und Sonnenkraftwerken – und künftig auch vermehrten Elektrospeichern im Netz – ändert sich die Einspeisung: Strom fließt nicht gleichmäßig ins Netz, was das Stromnetz vor neue Herausforderungen stellt.

Arbeiten unter Hochspannung auf engstem Raum
Diese Schaltanlagen eines Umspannwerks bestehen aus einzelnen Bauteilen, die jeweils 4,2 Meter lang und 3 Meter hoch sind. Gut 2,6 Tonnen wiegt jedes einzelne. „Die elektrischen Bauteile im Inneren der Schaltfelder sind von einem speziellen Gas umschlossen, das gut isoliert. Nur mit dieser Technik ist es möglich, auf dem engen Raum, der uns zur Verfügung steht, sicher mit Hochspannung zu arbeiten“, erklärt Peter Offers, Leiter der Anlagenplanung. Denn in der Innenstadt ist Platz rar: Nur 140 Quadratmeter groß war die Arbeitsfläche im Umspannwerk.

Zusätzlich zur Modernisierung haben die Stromexperten das Umspannwerk auch erweitert. Ein zusätzliches Schaltfeld ermöglicht nun den Anschluss des künftigen Hochspannungskabels zum Umspannwerk an der Universität.

2,9 Millionen Euro investierte die SWB Netz GmbH in die Sanierung. Gut angelegtes Geld, das die Bielefelder Stromversorgung für die Zukunft sichert. Übrigens: Das geplante Budget wurde eingehalten.


Hintergrund
Das Umspannwerk Zwinger transformiert die Hochspannung von 110.000 Volt herunter auf 10.000 Volt. Über Kabel fließt der Strom dann vom Umspannwerk Richtung Innenstadt und in umliegende Straßen, wo Trafostationen die Spannung noch einmal herunterregulieren auf haushaltsübliche 230 beziehungsweise 400 Volt.

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