Februar 2021 / Lesedauer: circa 2 Minuten

Heute schon gelüftet? Einfacher wird’s mit CO2-Sensoren und dem Funknetz der Stadtwerke

Regelmäßiges und richtiges Lüften sowie eine gesunde Raumluft rücken seit Beginn der Coronapandemie mehr und mehr ins Bewusstsein. Unterstützung kommt von den Stadtwerken.

Steigt der CO2-Gehalt in der Raumluft, sinkt bei den Anwesenden die Konzentration. Zudem werden Coronaviren über Aerosole leichter übertragen. Wer also das Infektionsrisiko senken und gleichzeitig die Sauerstoffversorgung im Blut verbessern will, muss regelmäßig lüften – am besten mit weit geöffneten Fenstern. Doch wann ist die Raumluft „verbraucht“?

Sensoren für Kita und Schule
Wir Menschen haben keinen Sinn, um CO2 wahrzunehmen. Dafür benötigen wir technische Hilfsmittel. Unterstützung kommt nun von den Stadtwerken Bielefeld im Rahmen eines Pilotprojekts. Sie stellen der Falkenkita und der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule CO2-Sensoren zur Verfügung, eingebunden in das LoRaWAN-Netz (Long Range Wide Area Network) der Stadtwerke.

Die Sensoren überwachen die Raumluft:


Angebracht sind die Sensoren auf Kopfhöhe eines Erwachsenen.

LoRaWAN: Basis für smarte Anwendungen

„Der Sensor allein ist für Kitas und Schulen ganz sicher schon eine Hilfe, um regelmäßiges Lüften gut in den Alltag zu integrieren“, sagt Johannes Renz, Projektleiter der Stadtwerke Bielefeld. „Richtig smart wird die Lösung aber erst in Verbindung mit unserem LoRaWAN-Netz.“

„LoRaWAN ist sozusagen die Basis für eine smarte Stadt. Es liefert die notwendige Infrastruktur für Digitalisierung und bietet die Möglichkeit, Prozesse nicht nur zu digitalisieren, sondern damit auch zu automatisieren“, erklärt Renz. Das Raumklima in Kitas und Schulen zu verbessern ist dabei ein Aspekt.

LoRaWAN ist ein lokales Funknetzwerk, das Daten überträgt. Es bietet hohe Reichweiten, gute Abdeckung und einen sicheren Austausch von Daten. Die Stadtwerke Bielefeld sind dabei, das Netz in Bielefeld flächendeckend auszubauen. Rund 80 Prozent sind schon geschafft.

Intelligente Lüftungspläne gegen Coronaviren
Kitas und Schulen können auf Basis der gesammelten Daten und deren Auswertung intelligente Lüftungspläne erstellen. So machen Übersichten deutlich:


In Kombination mit der Zimmergröße sowie der Anzahl der Personen im Raum lassen sich passende Lüftungsintervalle ermitteln. Das Pilotprojekt, ursprünglich auf drei bis vier Monate angelegt, könnte sich aufgrund der seit Jahresbeginn geschlossenen Schulen noch etwas verlängern.

Übrigens: Die Stadtwerke entwickeln derzeit Produkte für private Haushalte, Firmen und kommunale Betriebe, damit diese LoRaWAN für unterschiedliche Anwendungen nutzen, je nach Einsatzgebiet der Sensoren:

  • Temperaturmessung
  • Energiedatenmanagement
  • Feuchtigkeitsmessung
  • Bewegungserfassung

Anwendungen in einer Smart City setzen das LoRaWAN-Netz voraus. Bielefeld stellt mit dem Ausbau frühzeitig die Weichen für eine innovative Zukunft.

Bildnachweis: Paul Schulz