September 2018

Förderung

Studie: Kosten für Solarspeicher sinken rapide

In Deutschland wurde im Jahr 2017 etwa jede zweite Photovoltaikanlage-Anlage unter 30 kWp zusammen mit einem Batteriespeicher installiert. Das KfW-Förderprogramm Erneuerbare Energien „Speicher“ fördert stationäre Batteriespeicher für die Speicherung von Solarstrom.

Insgesamt waren Ende 2017 rund 85.000 dezentrale Solarstromspeicher mit einer kumulierten nutzbaren Batteriekapazität von etwa 600 MWh an die deutschen Niederspannungsnetze angeschlossen. Von den 2017 neu installierten 31.700 PV-Speichern wurden rund 7.000 durch die KfW-Bank gefördert. Das geht aus der aktuellen Studie „Speichermonitoring 2018“ der RWTH Aachen hervor.

Positive Effekte durch KfW-Förderung
Das KfW-Förderprogramm für Solarspeicher hat einen messbar positiven Einfluss auf die gesamte Marktentwicklung. Die Aufgabe als Marktanreizprogramm hat das Förderprogramm erfüllt. Wie auf dem untenstehenden Diagramm zu sehen, wurde anfangs noch für jedes zweite Speichersystem eine Förderung in Anspruch genommen, in 2017 wurde lediglich nur noch jeder fünfte Heimspeicher durch die KfW-Bank gefördert.

Halbjährlicher Zubau von PV-Speichern in Deutschland von Mai 2013 bis Ende 2017

Zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse für Batteriespeicher
Das KfW-Förderprogramm Erneuerbare Energien „Speicher“ fördert stationäre Batteriespeicher für die Speicherung von Solarstrom aus Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen). Die Förderung erfolgt durch zinsgünstige Kredite der KfW-Bank sowie durch Tilgungszuschüsse von derzeit 10 % der förderfähigen Investitionskosten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Dies entspricht einem Tilgungszuschuss von durchschnittlich etwa 1.000 EUR pro Speichersystem.
Gefördert werden können sowohl Batteriespeicher, die zusammen mit einer neu installierten PV-Anlage angeschafft werden, als auch Batteriespeicher, die nachträglich zu einer nach dem 31.12.2012 in Betrieb genommenen PV-Anlage installiert werden. Die Förderung ist an eine Reihe von Vorrausetzungen gebunden. Hierzu zählen unter anderem eine netzdienliche Reduzierung der maximalen Einspeiseleistung der PV-Anlage auf 50 Prozent der installierten PV-Nennleistung, eine zehnjährige Zeitwertersatzgarantie des Batteriespeichers sowie die Offenlegung der relevanten Kommunikationsschnittstellen zur zukünftigen Integration bidirektionaler Netzdienstleistungen.

Entwicklung der kumulierten nutzbaren Batteriekapazität von PV-Speichern

Preise für Batteriespeicher sinken
Die Endkundenpreise von Solarstromspeichern sinken rasant. Lithium-Ionen-Speichersystempreise sind seit Mitte 2013 um über 50 % gefallen. Die durchschnittlichen Endverbraucherpreise lagen Ende 2017 bei rund 1.300 €/kWh (inklusive Leistungselektronik und Mehrwertsteuer). Größere Batteriespeichersysteme waren sogar bereits für weniger als 800 €/kWh erhältlich. Die zukünftige Entwicklung der Speichersystempreise wird maßgeblich durch die steigende Bedeutung der Elektromobilität beeinflusst: Einerseits ergeben sich durch die weltweit steigenden Produktionskapazitäten Potenziale für weitere Preissenkungen in Folge von Skaleneffekten. Andererseits können durch die hohe Nachfrage im Automobilmarkt Lieferengpässe und Zellknappheit entstehen, die insbesondere kleinere Speichersystemhersteller vor Herausforderungen stellen könnten.

Hintergrund der Studie
Das Speichermonitoring stellt die wissenschaftliche Begleitforschung des Förderprogramms dar. Dazu analysiert das Institut für Stromrichtertechnik und elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Wirkung von Stromspeichern sowie die Markt- und Technologieentwicklung. Den daraus resultierenden Jahresbericht Speichermonitoring 2018 können Sie kostenlos als PDF downloaden.